- Eihei Dogen (1200-1252)
Dogen Zenji gilt als eine der bedeutendsten religiösen Persönlichkeiten des Ostens. Das von ihm verfasste Shobogenzo zählt zu den wichtigsten schriftlichen Zeugnissen des Zen. Im politisch unruhigen Japan des 13. Jahrhunderts als Sohn einer aristokratischen Familie geboren, verlor er seine Eltern früh. Beim Anblick des Rauchs, der vom Räucherwerk am aufgebahrten Leichnam seiner Mutter aufstieg, wurde er tief getroffen von der Unbeständigkeit aller Dinge und der Bedeutungslosigkeit weltlicher Anliegen. Dem letzten Wunsch seiner Mutter entsprechend, verzichtete er auf eine politische Karriere und wurde mit dreizehn Jahren Mönch. Seine Suche nach der Essenz der buddhistischen Lehre führte ihn zehn Jahre später nach China, wo er seinem Meister Tendo Nyojo begegnete, mit dem er bis zu dessen Tod praktizierte, und als dessen Nachfolger er schließlich nach Japan zurückkehrte.
Zurück aus China, bezeugte Dogen seine Erfahrung mit folgenden Worten, die ein Ausdruck der Rückkehr zum Normalzustand sind, der Übereinstimmung mit dem kosmischen Leben: „Ich bin mit leeren Händen wiedergekommen. Alles, was ich euch sagen kann, ist dies: die Augen sind waagrecht und die Nase ist senkrecht. Morgen für Morgen geht im Osten die Sonne auf, und der Hahn kräht in der Dämmerung. Jedes vierte Jahr hat der Monat Februar neunundzwanzig Tage.“ Er zog sich in den Tempel Kennin-ji zurück und schrieb das fukanzazengi, die universellen Regeln der Übung von Zazen. In China hatte er realisiert, dass Zazen alles einbeziehen und die Quelle aller Handlungen des Alltags sein muss - dass sich der Weg hier und jetzt verwirklicht und nie verborgen ist. Einige Jahre nach seiner Rückkehr gründete Meister Dogen den Tempel von Eihei-ji, der noch heute einer der beiden Haupttempel des Soto-Zen ist.